Bereits auf altrömischen Wandmalereien sieht man an den Häuserfassaden Balkone. Ob überdacht wie in der römischen Kaiserzeit, ob aus Holz gefertigt und kunstvoll verziert wie in Indien oder mit geschnitzten Gittern versehen wie in der arabischen Welt – Balkone sind seit weit über 2.000 Jahren Bestandteil der Architektur. Ihre je nach Epoche und Kulturkreis unterschiedlichen Funktionen prägen ihre Gestaltung, in Zukunft werden Balkone vor allem in Städten weiter an Bedeutung gewinnen.
Was wären Romeo und Julia ohne Balkon? Wo sollte der Papst seinen Segen geben, wie könnten sich Fußballteams nach gewonnenem Titel besser feiern lassen? Der „Balken“ an der Außenfassade (das germanische, langobardische Ursprungswort „balko“, im althochdeutsch ebenso „balko“, bedeutet „Balken“) dient unterschiedlichsten Persönlichkeiten und erfüllt unterschiedlichste Zwecke. War er in der arabischen Welt eine Möglichkeit für die Harems-Damen, sichtgeschützt durch kunstvoll geschnitzten Blickschutz die Welt zu beobachten, diente er vor allem in Europa der Selbstdarstellung. Architektur- und Stadtplanungsexperten wie Maik Novotny bezeichnen den Balkon auch gerne als eine Art „lebendiges Schaufenster”. Eine Zeit lang wurde es still um die Außenfläche der Stadtwohnungen, aber zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist der Balkon als architektonisches Element wiederentdeckt worden. Die Sehnsucht nach einem eigenen Flecken Grün an der Sonne, die Trends in Bezug auf Urban Gardening und Selbstanbau von frischen Kräutern und Gemüsen haben dem eigenen Platz an der Sonne zu neuer Berühmtheit verholfen. Und während der Pandemie erfüllte der Balkon auch ganz neue, andere Zwecke, wie der Züricher Architekturprofessor Tom Avermaete und sein Forschungsteam herausgefunden haben: Sie haben das Leben auf Balkonen während der Corona-Lockdown-Phase dokumentiert und diese als Ort für Gebet, Sport, politische Statements und Musikperformances beobachtet.
Leben und „Urlaub auf Balkonien“ lassen aber nicht nur die kleine grüne Biedermeier-Idylle zur Freude ihrer Bewohner:innen wieder aufleben. Die Freiflächen sind – entsprechende Nutzung vorausgesetzt – ein echter Faktor für die positive Beeinflussung gerade des innerstädtischen Mikroklimas. Wussten Sie, dass es in Österreich rund 1,3 Millionen Balkone und fast eine Million Terrassen gibt? Viele davon noch ungenutzt! Dabei bergen ein ungenutzter Innenhof oder bunte Nachbarschaftsgärten so viele Möglichkeiten für die Natur: Denn durch Begrünung gewinnt der städtische Raum an Lebensqualität, die Natur kann ihre Nischen und Plätze finden, dabei wird sogar die Artenvielfalt gefördert. Mit Kräutern, Blumen oder Gemüse bepflanzte Dächer und Innenhöfe verbessern das Mikroklima in der Stadt, ermöglichen Selbstversorgung durch eigenständige Nahrungsmittelproduktion in biologischer Qualität und fördern das Miteinander im urbanen Bereich. Ein kleiner Stadtgarten auf Balkon oder Terrasse ist ein Beitrag zur sinnvollen Regenwassernutzung, hilft Insekten beim Überleben in heißen Städten und wirkt als natürliche Klimaanlage.
Alle unsere Projekt verfolgen das Ziel, durch die optimale Nutzung von Raum und Ressourcen eine Symbiose zwischen Umwelt und Mensch zu schaffen. Ohne Zweifel sind Freiflächen wie Terrassen oder Balkone auch bei unseren Objekten nicht mehr wegzudenken. Ein treffendes Beispiel für intelligente und ganzheitliche Lösungen, die auch weit in die Zukunft reichende Ansprüche erfüllen sollen, ist der neue Stadtteil „My Smart City“ (https:/
Auch die 70 Wohnungen mit Eigengärten, Balkonen, Terrassen oder Loggien, die im Projekt Graz Ankerstraße 2 & 2A (https:/
Mehr zu Trend-Themen und aktuellen Begriffe aus der nachhaltigen Bauwirtschaft finden Sie hier auf unserer Website (https:/
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